über Gersau

Gersau gehört zu den schönsten Schweizer Dörfern.

«Gersauern»
Wissen Sie, was das heisst?

Im Volksmund wird heute noch gern der Ausdruck «gersauern» gebraucht. Wenn jemand eine Sache verkehrt, seltsam oder spassig angeht oder ausgeführt wird, sagt man ihm: «Du gersauerst». Es ist ein Vorrecht so kleiner, seltsamer, abgelegener Orte.

Der Ausdruck wird zum ersten Mal schon um 1513 in der Chronik des Luzerners Diebold Schilling erwähnt! Hat also schon eine Weile überdauert!

Quelle: Gersau – Unikum in der Schweizer Geschichte von Albert Müller

ortsmuseum

Gersau - die ehemals kleinste Republik der Welt

Eine kurze Geschichte über die ehemalige Republik Gersau

 

411 Jahre lang war der Ort Gersau unter dem Protektorat der Eidgenossen ein freier Ort, 368 Jahre lang unabhängige Republik und der kleinste Freistaat Europas mit einer Fläche von nur 24 km2. Einst war Gersau nur per Nauen, Ruderboot oder zu Fuss erreichbar. Das Dorf liegt am Südfuss der Rigi in einer klimatisch geschützten Bucht am Vierwaldstättersee.

Die erste schriftliche Erwähnung von Gersau findet sich 1064 im Stifterbuch des Klosters Muri. Die ersten Grundherren von Gersau sind als Gründer des Klosters Muri die Grafen von Lenzburg.

Das Kloster Engelberg kaufte 1345 den Gersauern die Planggenalp ab. Ein weiteres wichtiges Bündnis wurde 1359 bestätigt: Uri, Schwyz, Unterwalden und Luzern nehmen Gersau und Weggis in die Eidgenossenschaft auf.

Entscheidende Veränderungen erfolgen, als sich die Gersauer anschicken, selbst die Herrschaftsrechte zu kaufen. Vier Jahre nach der Schlacht von Sempach (1386) erwerben sie von den Geschwistern von Moos «Gerichte und Steuern» um 690 Pfund Plappart. Man vermutet, dass dies wegen des Verkaufs der Planggenalp möglich war. Gerichtshoheit und Vogtei gehen damit in den Besitz Gersaus über. Gersau wurde ein freier Ort, eine freie Gemeinde und ein zugewandter Ort in der Eidgenossenschaft. Den 1390 erworbenen freiheitlichen Status lassen sich die Gersauer 1433 von Kaiser Sigismund bestätigen. Dies ist der Beginn der Republik Gersau, ein reichsunmittelbarer Freistaat.

Nach der Besetzung durch die Franzosen 1798 und das vorläufige Ende der Republik ist Gersau 5 Jahre lang dem Kanton Waldstätten zugeteilt. Während der Meditation 1803-1813 dann als Bezirk Gersau dem Kt. Schwyz zugeteilt. Die Gersauer Bürgerschaft wünscht sich eine Rückkehr zum unabhängigen Gemeinwesen, wie es vor der Französischen Revolution bestanden hatte. Am 2. Februar 1814 wird in Gersau zum zweiten Mal die Republik ausgerufen.

Im Jahr 1817 den 22. Juli wurde Gersau dann gegen seinen Willen an der Tagsatzung in Bern dem Kanton Schwyz zugesprochen. 13.5 Kantone waren dafür, vier Innerschweizer Kantone, Freiburg und Appenzell Ausserrhoden waren dagegen. Ab 1818 ist Gersau neu der zweitgenannte Bezirk im Kanton Schwyz.

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Eines der mildesten Klima der Schweiz

Ein südliches Klima

 

Das schmucke Dorf am Südhang der Rigi ist direkt am Vierwaldstättersee gelegen. Dieser Lage verdankt Gersau sein mildes Klima und seinen Ruf als "Riviera der Zentralschweiz". Hier gedeihen neben Edelkastanien und Feigen selbst Palmen, welche dem traditionsreichen Ort im Herzen der Schweiz eine beinahe südländische Ambiance verleihen.

kaesekuchen

Gersauer Spezialitäten

Gersauer Käsekuchen
Der Gersauer Käsekuchen ist weit über die Region hinaus bekannt. Lassen Sie sich den knusprigen Hefeteigboden, echten Schweizer Käse und die grosse Prise Geheimnis schmecken! Sie können ihn in verschiedenen Restaurants geniessen oder im Laden kaufen und zu Hause, am besten mit einem Salat, fertig zubereiten.

Gersauer Rahmschinken
Achtung, dies ist ein Dessert! Es heisst «Schinken», weil es ursprünglich in der Form eines Schinkens hergestellt wurde. Der Rahmschinken besteht aus Biscuit, Vanillecreme und Rahm und wird mit Schokoladenpulver garniert. Dazu gibt es eine geheimnisvolle Beerensauce.

Weitere Spezialitäten
Das Gersauer Völkchen ist traditionsbewusst. So auch in der Küche. Hier lüften Gersauer Hausfrauen 24 traditionelle Rezepte: 

Gulden

Gersauer Gulden

In Zeiten schwankender Währungskurse beschlossen ökonomisch kundige Gersauer eine eigene Währung einzurichten – den Gersauer Gulden. 10 Gulden entsprechen einem Gegenwert von 10 Franken.

Diese einzigartigen Gulden sind auf dem ganzen Boden der altfryen Republik anerkannt und können im Tourismusbüro und im Dorflädeli in Gersau bezogen werden.

Schön verpackt ist dies ein tolles Geschenk!